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Inflation

Infolge des Mangels an Grundnahrungsmitteln und die Blockade der deutschen Seehäfen durch die Ententemächte wurde die Not in Deutschland immer größer und es begann eine stete Teuerung. Preise und auch die Löhne stiegen im Wechsel. Aus der schleichenden wurde die galoppierende, später die Hyperinf1ation. Ein Kilo Butter kostete ursprünglich 2.60 Mark, im Januar 1923 schon 5500 Mark, im Sommer 25000 Mark und letztlich 5.6 Billionen Mark. Wenn der Familienvater am Abend seinen Tagesverdienst nach Hause brachte, rannte die Hausfrau schnell zum Einkaufen. Denn am nächsten Morgen war dieses Geld schon wieder wertlos. Die Bevölkerung der Städte und auch der Gemeinden griff zur Selbsthilfe. Zu Scharen zogen sie los, um sich Getreide und Kartoffeln zu besorgen. Es kam auch in unserem Dorf zu Übergriffen, weil die Felder gestürmt wurden, ehe sie die Bauern abernten konnten.

Vom rapiden Verfall des Geldwertes profitierten die Schuldner und die Besitzer von Sachwerten, dagegen zerrannen Bankguthaben wie Eis in der Sonne. Alle Sparbücher waren am Ende der Inflation wertlos.

Am 15. November 1923 legte der als Währungskommissar eingesetzte Hjalmar Schacht die rund 2000 Notenpressen still. Aus dem im Umlauf befindlichen Summen von unvorstellbaren 3877 Trillionen Mark wurden wieder normale Größen. Die neue Rentenmark löste die alte Währung ab. Es war ganz einfach: es mussten 12 Nullen gestrichen werden. Ein Jahr später wurde die Rentenmark durch die Reichsmark ersetzt. Die Reichsmark hatte Gültigkeit bis zu den beiden Währungsreformen des Jahres 1948. Das Volk - vor allem die Schulkinder - atmeten auf, denn das Rechnen in der Schule mit diesen Größen war kompliziert.

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